Die Rehe kommen

Frühlingszeit ist Hufrehezeit. Der Name „Rehe“ leitet sich von dem altdeutschen Wort „räh“ für steif ab, was auf das klinische Erscheinungsbild der Erkrankung hinweist.

 

Die Hufrehe ist eine Entzündung der Lederhaut, die dem Tier sehr starke Schmerzen verursacht. Am häufigsten sind die Vorderhufe betroffen, die Tiere versuchen die betroffenen Beine zu entlasten und können sich schlecht oder gar nicht mehr bewegen.

 

Auslöser sind Fruktane im Gras und nicht wie früher vermutet ein hoher Eiweißgehalt im Gras. Fruktane sind Zuckermoleküle, die sich hauptsächlich im Stengelbereich befinden. Sie werden eingelagert und, wenn es warm genug ist als Energie für das Pflanzenwachstum genutzt. Ist es zu kalt, findet kein Wachstum statt und die Fruktane werden nicht abgebaut. Pferde und Ponies, die zu diesen Zeiten auf Weiden mit kurzem Aufwuchs gestellt werden, nehmen daher Fruktane in hohem Maße auf. Fruktane gelangen im Tier bis in den Dickdarm, wo sie die Darmflora schädigen. Abbauprodukte und Giftstoffe können durch die geschädigte Darmwand in den Kreislauf geraten, diese verursachen Entzündungen. Dadurch tritt im ganzen Körper Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe über und lässt dieses anschwellen. Da die Hufkapsel nicht nachgeben kann, entsteht Druck im Huf, der dem Pferd starke Schmerzen verursacht und Hufstrukturen nachhaltig schädigt. Unbehandelt kann ein Reheschub chronisch werden, es kann eine Absenkung des Hufbeines folgen, Hornwachstumsstörungen und Deformationen des Hufhorns.

 

Daher ist Vorbeugung am Wichtigsten. Achten Sie auf sorgfältiges Anweiden, zeitweiser Weidegang nur bei ausreichend warmen Wetter und nicht zu kurzem Aufwuchs. Eine regelmäßige und gute Hufpflege ist ratsam. Betroffene Tiere benötigen tierärztliche Hilfe und auch intensive Nachsorge.

 

 

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